DramaQueen User Award 2016 Die 30 besten schwul-lesbisch-trans*genialen Filme des Jahres |
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02.01.2016 [Johannes Jarchow] | |||
Wir haben es geschafft. Das Horrorjahr 2016, das uns den Tod von
David Bowie, Prince, Pete Burns und George Michael und den
furchtbaren Terroranschlag in Berlin brachte, ist vorbei. Es ist
Zeit, sich auf die schönen Momente zurückzubesinnen. Und davon
gab es im Queeren Kino viele, wie eure Filmbewertungen beweisen. Das deutsche Kino zeigte sich 2016 so vielfältig wie nie zuvor. 51 Produktionen mit schwulen, lesbischen, bisexuellen oder transsexuellen Charakteren hatten einen bundesweiten Kinostart, 11 mehr als im Vorjahr (+ 28%). Die LGBT-Quote bei den 668 insgesamt gezeigten Filmen lag bei ebenfalls rekordverdächtigen 7,6% (+ 1,1% gegenüber 2015). Immer noch viel zu wenig, aber immerhin: The trend is our friend. Gleiches gilt auch für die Direct-To-DVD-Veröffentlichungen, wo die LGBT-Quote gegenüber dem Vorjahr um 1,5% anstieg. Insbesondere Lesbenfilme machten einen gewaltigen Satz nach vorn, deren Anzahl sich von 17 auf 24 erhöhte (+71%). Und nicht nur das Angebot ist gestiegen, sondern auch die Nachfrage. Die 10 erfolgreichsten Queerfilme hatten knapp 1,6 Mio. Kinozuschauer und damit 250.000 mehr als im Vorjahr (+19%). Diversifikation ist kein Kassengift, sondern wird mit hohem Interesse der Kinobesucher belohnt. Und wie steht es um die Qualität der Filme jenseits des heteronormativen Mainstreams? Die DramaQueen-Userbefragung zeichnet ein ähnlich positives Bild wie 2015. Die Durchschnittsbewertung der Top30 verbesserte sich sogar leicht von 7.0 auf 7.1. Doch schauen wir gemeinsam etwas genauer hin... PLATZ 30: DESIRE WILL SET YOU FREE (4.3 von maximal möglichen 10 Punkten) |
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© Missing Films |
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Bereits ein halbes Jahr nach seinem Kinostart im
Mai lief
DESIRE WILL SET YOU FREE im Fernsehen, was
dem Berlin-Drama zu vielen Stimmen verhalf. Mit einer
Durchschnittsbewertung von 4.3 habt ihr es aber nicht nur
überraschend deutlich schlechter beurteilt als die User von IMDb
(6.1) und moviepilot (5.1), sondern die niedrigste Bewertung in
der noch jungen Geschichte der QUEERmdb-Top30 vergeben, in der
die Marke von 5 Punkten bislang nicht unterschritten wurde. PLATZ 29: ALL ABOUT E (5.0) |
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© Pro-Fun Media |
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ALL ABOUT E gehört
ebenfalls gleichzeitig zu den Spitzenreitern hinsichtlich der Anzahl der
abgegebenen Stimmen und zum Schlusslicht hinsichtlich des
Userratings, das mit 5.0 genau auf der Grenze zwischen Ge- und
Missfallen liegt.
Filmtesterin Caro fand die australische Dramedy von Louise
Wadley unterhaltsam, aber oberflächlich und vorhersehbar und
vergab ebenfalls 5 Punkte, einen QUEERfaktor von 8.5 und einen
BUNNYfaktor von 8. PLATZ 28: LIZ IN SEPTEMBER (5.5) |
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© Edition Salzgeber |
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Mit viel Sexappeal
versucht auch
LIZ IN SEPTEMBER ZuschauerInnen zu ködern.
Seine Protagonistin Liz wird vom ehemals ersten
Latina-Supermodel,
Patricia Velásquez, gespielt. Die Schauspielerin mit
indianischen Wurzeln hielt ihre Homosexualität lange Zeit geheim
und outete sich 2015, 43jährig in ihrer
Autobiographie STRAIGHT WALK.
Vielleicht ebnete die Veröffentlichung auch den Weg für das
Liebesdrama LIZ IN SEPTEMBER,
welches nun weltweit Verleiher fand und in Deutschland bei
Edition Salzgeber erschien. PLATZ 27: LICHTES MEER (5.5) |
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© Edition Salzgeber |
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Man kann Autorenfilmer Stefan Butzmühlen vieles vorwerfen, aber nicht,
sich allzu sehr darum zu bemühen, zu gefallen. Sein Spielfilmdebüt
SLEEPLESS KNIGHTS (2012), das seine Premiere
auf der Berlinale feierte, ist alles andere als leicht bekömmlich und
fiel gnadenlos beim Publikum durch. Auch seinem zweiten Langfilm
LICHTES MEER
drückt Butzmühlen den amtlichen Arthouse-Stempel auf und ersäuft die
stimmungsvolle Liebesgeschichte zweier Seemänner unter schwurbeligen,
merkwürdigen Off-Kommentaren. PLATZ 26: LIKE YOU MEAN IT (5.6) |
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© Edition Salzgeber |
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LIKE YOU
MEAN IT ist die bislang einzige Regiearbeit des in
Wien geborenen Schauspielers Philip Karner. Das Drama
über das Ende einer schwulen Beziehung hat seine
starken Momente ("I'm like a six, but I own it, that makes me a seven.
You're like an eight, that thinks he's a ten, so that knocks you down to
seven."), wird aber zunehmends von der Gleichgültigkeit seines
unzugänglichen Protagonisten überlagert, die schließlich in ein absurdes
Therapie-Finale mündet. >> Plätze 25 - 21 | 20 - 16 | 15 - 11 | 10 - 6 | 5 - 1 NEWSletter | Impressum | Datenschutz |
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