DramaQueen User Award 2016 Die 25 besten schwul-lesbisch-trans*genialen Filme des Jahres |
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20.01.2016 [Johannes Jarchow] | |||
Wir haben es geschafft. Das Horrorjahr 2016, das uns den Tod von
David Bowie, Prince, Pete Burns und George Michael und den
furchtbaren Terroranschlag in Berlin brachte, ist vorbei. Es ist
Zeit, sich auf die schönen Momente zurückzubesinnen. Davon
gab es im Queeren Kino dreißig. |
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. PLATZ 25: ALLE FARBEN DES LEBENS (6.1/10) . © TOBIS Film GmbH |
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Wie auch im letzten Jahr bekommen Filme, die erst im Dezember veröffentlicht wurden, 2017 eine weitere Chance und werden ein zweites Mal zur Abstimmung freigegeben. 2016 gab es drei Kandidaten, von denen einer in diesem Jahr mit vierfacher Stimmenanzahl im Rücken 15 Plätze nach oben klettern konnte. Für ALLE FAREBEN DES LEBENS dürfte das Aufwärtspotenzial allerdings begrenzt sein, glaubt man den Bewertungen von IMDb (5.3) und moviepilot (5.9). | |||
. PLATZ 24: FAIR HAVEN (6.7) . © Pro-Fun Media |
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Spielfilme über Konversionstherapie und die Ex-Gay-Bewegung in den USA sind rar. Erfreulich, dass sich Kerstin Karlhuber in FAIR HAVEN diesem Thema annimmt. Schade, dass sie dies nur oberflächlich tut. Die Behandlungen werden in kurzen Rückblenden angedeutet, die Motivation des Protagonisten sowie der Wandel zum geläuterten Christen bleiben ganz außen vor. Wir sehen nur das Resultat. Einen Teenager, der einen Hetero spielt und von seinen Zweifeln und den unterdrückten Gefühlen zerfressen wird. Der talentierte Cast und die überzeugende Regie holen das maximal Mögliche aus dem mäßig spannenden Drehbuch heraus. Mal schauen, ob I AM MICHAEL (2015) uns 2017 tiefergehende Auseinandersetzungen beschert... | |||
. PLATZ 23: LOOPING (6.9) . © Edition Salzgeber |
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LOOPING ist der Abschlussfilm
der Berlinerin Leonie Krippendorff, der die Geschichte einer
Freundschaft zwischen drei Patientinnen einer psychiatrischen
Einrichtung erzählt. Seine Stärken sind die atmosphärischen
Bilder und Hauptdarstellerin Jella Haase, sein Manko das Setting
und die unzureichende Figurenzeichnung der beiden Nebenfiguren.
Queerfaktorisch bewegt sich Krippendorf im New Wave Queer
Cinema, in dem sexuelle Orientierung kein Problem, sondern
Möglichkeiten darstellt (8 Punkte). Bunnyfaktorisch punktet
Looping mit unverkrampfter Sinnlichkeit (7.5 Punkte). PLATZ 22: CARACAS, EINE LIEBE (7.0) |
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. PLATZ 22: CARACAS, EINE LIEBE (7.0) . © Weltkino Filmverleih GmbH |
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CARACAS, EINE
LIEBE (OT: Desde allá, etwa: "Von dort [hinten]") weist einige
Parallelitäten zum französischen Drama
EASTERN BOYS (2013) auf. Beide wurden bei den
Internationalen Filmfestspielen uraufgeführt,
CARACAS, EINE LIEBE gewann sogar den
Hauptpreis, den Goldenen Löwen. In beiden Filmen wird die Hauptfigur von
einem halb so alten Stricher ausgeraubt, was sie nicht davon abhält, ihm
zu verfallen. In beiden Filmen geht diese Liebe schief. Beide Filme sind
großes Kino. PLATZ 21: LOEV (7.0) |
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. PLATZ 21: LOEV (7.0) . © Pro-Fun Media |
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LOEV
wurde in Indien gedreht, trägt aber deutlich westliche Züge
- vielleicht die Handschrift der internationalen Produktionsfirma Bombay
Berlin Production. Selbst im heteronormativen Mainstream wird nicht so
freizügig inszeniert. Und damit ist nicht nur die Darstellung von
Homosexualität gemeint, sondern wie nah sich die Figuren kommen. Regisseur Sudhanshu Saria nimmt sich
viel Zeit, die Beziehung
von Sahil und Jai auszuloten. Das ist zunächst wenig spannend, weil
die Grenzen zwischen Freundschaft und Sex vor
allem mit teenagerhaften Albernheiten und Neckereien angetestet werden.
Es wird dann aber im Lichte der zweiten Hälfte stimmig, dass es diese
Vorgeschichte braucht, um den Bruch dieser Stimmung intensiv spürbar zu
machen. Überraschungshighlight 2016. Die Plätze 20 bis 16 folgen
hier. Plätze 30 - 26 | 25 - 21 | 20 - 16 | 15 - 11 | 10 - 6 | 5 - 1 NEWSletter | Impressum | Datenschutz |
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