DramaQueen User Award 2016 Die 10 besten schwul-lesbisch-trans*genialen Filme des Jahres |
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17.02.2017 [Johannes Jarchow] | |||
Wir haben es geschafft. Das Horrorjahr 2016, das uns den Tod von David Bowie, Prince, Pete Burns und George Michael und den furchtbaren Terroranschlag in Berlin brachte, ist vorbei. Es ist Zeit, sich auf die schönen Momente zurückzubesinnen. Vorhang auf für die 10 schönsten... | |||
. PLATZ 10: BOULEVARD (7.6) . © Pro-Fun Media |
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Ich liebe dich Joy, das war nie gelogen. Es wird nur Zeit, dass wir in der Wirklichkeit ankommen. -- Was ist, wenn ich in dieser Wirklichkeit gar nicht leben will? -- Ich will es. -- Ich aber nicht. Genau deshalb hab ich dich geheiratet. -- Simple Worte eines Ehepaars, die uns das Arthauskino niemals schenken wird. Es braucht die Konstruktion, die Intelligenz eines Drehbuchs, dem man sein Entertainment vorwerfen kann, sein Drama, sein Pathos. Aber das meisterliche Resultat, die Auflösung, die Katharsis, sucht in seiner Anschaulichkeit und seiner Wirkung seinesgleichen. Leider fiel BOULEVARD homophoben Resentiments zum Opfer, anders kann man den um knapp zwei Punkte schlechteren IMDb-Bewertungsdurchschnitt nicht erklären. BOULEVARD ist ein letztes Geschenk von Robin Williams, seine beste Rolle, sein bester Film. | |||
. PLATZ 9: HOLDING THE MAN (7.8) . © Pro-Fun Media |
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Der Spielbetrieb des schwul-lesbischen Kinos kam bis PRISCILLA - KÖNIGIN DER WÜSTE (1994) ganz gut ohne Australien aus. Auch danach wurde es down under wieder still. Doch seit einiger Zeit mausert sich Australien zum Hotspot queerer Film- und Fernsehproduktionen. 2015 gehörte CUT SNAKE (2014) zu den weltweit besten (wennauch verkannten) Queerfilmen. 2016 war an HOLDING THE MAN kein Vorbeikommen. Mit einem IMDb-Rating von 7.3 führt das Biopic die Tabelle um den bestbewerteten, in Deutschland veröffentlichten LGBT-Film des Jahres an. QUEERmdb-User legen bei der Bewertung noch einen halben Punkt drauf, weisen aber zurecht darauf hin, dass es im letzten Jahr eine Reihe anderer Filme gab, die noch besser waren als HOLDING THE MAN... | |||
. PLATZ 8: KATER (7.9) . © MissingFilms |
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Zum Beispiel der verstörende Beziehungsfilm KATER, der nicht nur die Zuschauer, sondern auch die Teddy-Jury begeistern konnte. Autorenfilmer Klaus Händl nahm nach der Berlinale-Premiere den Teddy-Award für den besten queeren Spielfilm in Empfang. Ob die Schlüsselszene, [!SPOILERWARNUNG!] ein unerwarteter, heftiger Gewaltausbruch, den Ausschlag gab, ließ die Jury-Begründung offen. Vielleicht wurde der Film auch trotz der Szene ausgezeichnet. Man kann darüber streiten, wie plausibel, wie realistisch oder künstlerisch der Signaturmoment von KATER ist. Einigkeit dürfte hingegen darüber herrschen, dass Händl und seinen fantastischen Darstellern ein ganz besonderer, authentischer, sinnlicher Liebesfilm gelungen ist. | |||
. PLATZ 7: DEMOLITION (7.9) . © 20the Century Fox |
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Mit seinen 31.000 Kinozuschauern gehört DEMOLITION zu den kommerziell erfolgreichsten Queerfilmen 2016. In den schwul-lesbischen Jahrescharts liegt Jean-Marc Vallée damit auf Platz 9. Verglichen mit den 185.280 Zuschauern seines Überhits DALLAS BUYERS CLUB (2013) sind das natürlich nur Peanuts. Zudem konnte DBC den DramaQueen User-Award 2013 einkassieren. Der bleibt Vallée 2016 verwehrt. Dabei ist sein mit Jake Gyllenhaal prominent und gut besetztes Drama DEMOLITION der bessere Queerfilm. Die Gay Propaganda ist mindestens genauso subversiv (so subversiv, dass trotz Jake Gyllenhaal der Boulevard-Effekt ausbleibt und der Film auch bei IMDb sehr gut bewertet wird), die Problematik aber viel tiefschürfender und fesselnder. Aber, es geht noch tiefer... | |||
. PLATZ 6: DIE GESCHWISTER (7.9) . © Edition Salzgeber |
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Denn Jan Krüger hat sich im
letzten Jahr an ein richtig heißes Eisen herangemacht.
DIE GESCHWISTER
verhandelt mit dem Thema des verknappten und
überteuerten städtischen Wohnraums und der Flüchtlingsproblematik
gleich zwei soziale Brennpunkte. Und das mit einer Leichtigkeit, die nur
guten Liebesfilmen innewohnt. Für Sexytime ist gesorgt, die beiden
Hauptdarsteller Vladimir Burlakov und Newcomer Julius Nitschkoff treiben den BUNNYfaktor in heiße
Höhen. Jan Krüger bleibt ein Garant für großartiges Queer Cinema der
ganz eigenen Art. Wie soll das noch getoppt werden? Plätze 30 - 26 | 25 - 21 | 20 - 16 | 15 - 11 | 10 - 6 | 5 - 1 |
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mir was wert... |
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