Happy End?! (2014) |
★★★★★★★★☆☆ |
|||
Thematik:
lesbisch,
bisexuell,
Homophobie Liebesdrama (Deutschland/Niederlande) Laufzeit: 01 Stunde 26 Minuten Premiere: 18. September 2014 (Hong Kong Lesbian and Gay FF) DVD-Release: 24. Februar 2015 * CAST Sinha Gierke (Lucca) ♀♀♂ Verena Wüstkamp (Valerie) ♀♀ Meike Gottschalk (Mischa) Madlen Kaniuth (Sabine) Anna-Katrin Keller (Susi) Klaus Nierhoff (Rüdiger) Sascha Tschorn (Georg) Regie/Drehbuch: Petra Clever ♀♀ SYNOPSIS Um die 18-jährige Lucca muss man sich keine Sorgen machen: nach dem Abitur geht’s nach Harvard, später wartet die Anwaltskanzlei ihres Vaters auf sie. Doch irgendetwas fehlt ihr, sonst klängen ihre Gedichte nicht so traurig und verzweifelt. Völlig überraschend macht ihr geradlinig geplantes Leben einen Umweg - Lucca muss Sozialstunden in einem Hospiz leisten und lernt dort sowohl soziale Ungerechtigkeiten kennen als auch die aufregende Sängerin Valerie. Beide fassen den Plan, den letzten Willen der verstorbenen Herma zu erfüllen und klauen kurzerhand die Urne - und die brave Tochter Lucca ist plötzlich auf der Flucht, stürzt sich kopfüber in ein neues Leben und findet sich plötzlich in den Armen einer Frau wieder... KOMMENTAR Lucca, 18 (Sinha Melina Gierke, *1989), lebt das Leben, das ihr allein erziehender Vater, ein Anwalt, für sie vorgesehen hat. Sie will und soll auch Juristin werden, die Zulassung an einer renommierten Hochschule flattert gerade ins Haus. Doch dann begegnet ihr das Leben – sie sucht sich, ihre Identität. Hat Angst, dass es vorbei ist, bevor sie das leben kann, was sie will. Durch ein Missverständnis muss sie zwanzig Sozialstunden in einem Hospiz absolvieren. Dort läuft ihr Valerie, 30 (Verena Wüstkamp, *1978), über den Weg. Die selbstbewusste, sehr direkte Sängerin, die mit der schwerkranken Herma Wolken am Himmel schaut und ihr das Leben mit Hanf-Muffins erträglicher macht, bewegt die karriereorientierte Lucca zum Reflektieren. Durch das Hospiz ist die blutjunge Lucca mit dem Tod und dem Ernst des Lebens konfrontiert, beginnt zu philosophieren, auch in einer Art Poetry Slam auf ihrem Mac Book: „ich hab mein leben was endlich ist und nichtselbstverständlich ist - vielleicht eine seele die ewig beständig ist - auch wenn der gedanke für mich sehr befremdlich ist - ich hab noch was das vergesse ich oft - da muss ich mich neu besinnen.." Val flirtet mit der viel jüngeren „Prinzessin“ Lucca, die sich auf Vals Spuren macht und sie bis zu einem Auftritt in einer Lesbenbar verfolgt. Als Herma stirbt, möchte Val der alten Dame einen letzten Freundschaftsdienst erweisen und sie dort bestatten, wo sie es wollte: an ihrem See. Die Familie der alten Dame sieht dies anders. Und so findet sich Val plötzlich mit Lucca auf der Reise, deren Ziel und Sinn Lucca zunächst nicht kennt; nach dem Entwenden von Hermas Urne sind sie auf der Flucht, was weder Hermas Sohn noch Luccas Vater amüsiert, der die geplante Karriere seiner Tochter zerstört sieht. Val und Lucca sind also in Holland auf der Flucht, verbringen Zeit miteinander auf dieser Reise. Lucca ist beeindruckt von Vals positiver Sicht auf die Dinge, flirtet mit ihr, verbietet sich aber jedes Label. Ihrem Vater rät sie nun auch, sich zu entspannen, das Leben zu genießen – und in der nächsten Sequenz tut er dies brav, barfuß auf einer Wiese… etwas plakativ, aber durchaus nett. Hermas Sohn ist so homophob gezeichnet, dass selbst seine Freundin ihm anrät, seine Vorurteile zu überdenken. Und durch ein Telefonat zwischen dem Sohn der Verstorbenen und dem Vater von Lucca ist dieser außer Häuschen, dass seine Tochter eine Lesbe sein könnte. Die ist jedoch endlich näher bei sich, sieht, was Bedeutung im Leben hat – nämlich Hermas Wunsch zu erfüllen, gegen jedes Gesetz. Auf der Flucht hilft ihnen ein junger Tanzstudent, sie verbringen die Nacht am See. Val und Lucca kommen sich näher... Manch Einstellung ist vorhersehbar und platt, aber alles in allem ist HAPPY END?! eine wirklich feine deutsche Coming-Out- und Carpe-Diem-Verfilmung. Ich hoffe, wir werden in Zukunft noch mehr von Sinha Melina Gierke und Verena Wüstkamp zu Gesicht bekommen. Und auch noch mehr gut besetzte Filme mit erfrischenden Dialogen von Petra Clever und Karo Keller (sistas inspiration, „The Mermaids“). Queerfaktor: 7 | Bunnyfaktor: 8 [Gerti Reznicek] |
QUEERmdbINFO Mit zwei lesbischen Kurzfilmen hat Regisseurin Petra Clever bereits respektable Erfolge gefeiert. LADY POCHOIR (2010) und THE MERMAIDS (2012) wurden sowohl in Deutschland (in den Kurzfilmanthologien L-SHORTS DIE VIERTE (2011)* und DIE FRAU MEINER TRÄUME (2014)) als auch in den USA veröffentlicht. Das nun erschienende Spielfilmdebüt HAPPY END?! ist die dritte Zusammenarbeit mit ihrer Kamerafrau Karola Keller. Clever(e)s Erfolgsrezept: ein schwungvolles Drehbuch, schöne Frauen, schöne Bilder, ein mitreißender Soundtrack und bloß keine Langeweile. |
|||
|
Ähnliche Filme |
|||
FULL-HD-TRAILER (Deutsch) |
FILMBILDER
© Edition Salzgeber
* Diese Website enthält amazon-Partnerlinks. Für jeden Kauf darüber verdienen wir eine kleine Provision. Am Preis ändert sich nichts.
...