Eternals (2021)
Erster Marvel-Film mit einer sichtbar schwulen Figur. Halleluyah!
Einerseits macht man es sich natürlich leicht, einen schwulen Superhelden in einem Film mit einem so großen Ensemble unterzubringen, um das vornehmlich männliche, heterosexuelle Publikum und seine Vorstellung von Männlichkeit nicht zu bedrängen und dieses so lange schon eingeforderte Ereignis trotzdem hinter sich zu bringen. Zudem handelt es sich um den unwichtigsten unter den zahlreichen Eternals - mit vergleichsweise geringer Screentime.
Jetzt kommt das: ANDERERSEITS ist das weit mehr als die ärgerlichen und wenig glaubhaften Lippenbekenntnissen und Pinkwashing-Versuche des Mutterkonzerns Disney, der bereits in drei Filmen die queere Revolution ausgerufen hat. Hier konnte man sich die Queerness der Figuren denken, es ging aber nie über den üblichen Subtext und stereotypes Verhalten hinaus.
Phastos dagegen ist ein klipp und klar schwuler Mann, in einer schwulen Beziehung, in der sich auch geküsst wird, in der es ein Kind gibt. Das ist würdig und ein ernsthafter Versuch, mit der heteronomativen, nicht sehr diversen Vergangenheit des MCU zu brechen. Und das männliche, heterosexuelle Publikum wird sich nun hoffentlich daran gewöhnen müssen und es irgendwann gar nicht mehr merken, dass sich auf der Leinwand zwei schwarze Männer küssen. Sichtbarkeit hilft. Allen.
QUEERfaktor: 2/10